Wenn unsere Alten sterben geht Wissen verloren – es sei denn es wurde rechtzeitig weitergegeben. Als wir uns noch im Wesentlichen aus dem hauseigenen Garten ernährt haben wussten wir aus Erfahrung – besonders auch aus unseren Fehlern – wann es Zeit war zu sähen, zu pflanzen, zu pflegen und zu ernten. Auch die Heilkräfte der Pflanzen, ihre spezielle Wirkung auf unseren Organismus, war früher allgemein bekannt: sogenannte „Hausmittel“. Natürlich kann ich mir eine Vielzahl von Informationen anlesen, nachhaltiger ist es allerdings von einer älteren, erfahreneren Person angeleitet zu werden. Ich eröffne jedenfalls mit diesem Beitrag eine neue Kategorie in diesem Blog: Oma-Wissen!
Techniken der Konservierung
Einkochen, fermentieren, trocknen, einfrieren und Co.
Da wir die allermeisten Obst-und Gemüsekulturen nur in einem begrenzten Zeitraum ernten stellt sich die Frage der Haltbar-Machung. Milch- sowie Fisch-und Fleischprodukte klammere ich hier erstmal aus. Einfrieren und Trocknen sind wohl die einfachsten Techniken, ich brauche aber eine Kühltruhe (Strom) und einen Dörr-Apperat(noch mehr Strom!). Wobei auch an der trockenen, warmen/heissen Luft getrocknet wird. Leg mal an einem sonnigen Tag Tomatenscheiben auf einem schwarzen Blech hinter die Windschutzscheibe eines Autos…nach wenigen Stunden sind die Früchte getrocknet und das Auto duftet intensiv nach Tomate!
Beim Einkochen nutzen wir das Erhitzen und das Vakuum, dadurch werden unbekömmliche Mikroorganismen abgetötet und das Kochgut luftdicht eingeschlossen damit keine weiteren Keime dran können. Leider leiden dadurch auch die für uns wertvollen Vitamine und Mikroorganismen welche uns und unserem Mikrobiom gut täten. In jedem Fall ist beim Einkochen oder Marmelade-machen die Hygiene das A und O.
Die Fermentation wiederum ist eine sehr alte Kulturtechnik, die beim Brauen, beim Backen und in der Käserei verwendet wird (s.a. Blog „Apfel-Ingwer-Limo“). Wer schon mal mit Sauerteig gearbeitet hat kennt die Lebendigkeit, Power und Aromatik der beteiligten Hefe-Kulturen. Die Hefen sind überall in der Luft, auf unserer Haut, auf dem Gemüse…wenn Du den Weißkohl für das Sauerkraut schneidest, salzt und das Salz anschliessend in den Kohl knetest kommen genügend Hefen für den Fermantationsprozess in den Kohl. Ich gebe noch Tymian als Gewürz in mein Sauerkraut, probier das mal! Zur asiatischen Variante „Kimchi“ bieten wir im Herbst ein Seminar an. Info, Termin und Anmeldung unter Menupunkt „Seminare“ auf dieser Homepage. Es gibt Studien die nahelegen das der regelmäßige Konsum von fermentierten Produkten lebensverlängernd wirken kann, zum Beispiel in der japanischen Eß-Kultur.
Ich würde mir wünschen dass meine Enkel sich zukünftig nicht nur für die Herkunft Ihrer Nahrungsmittel interessieren sondern auch für die Zubereitung des Essens und die Konservierung des Gemüses für die magere Winterzeit. Teilt gerne Eure Erfahrungen mit Konservierung und Eure Tipps unten in den Kommentaren.