Regenerative Landwirtschaft

Teil 1: Definition, Geschichte und Praxis

Regenerative Landwirtschaft ist eine effektive Methode zur Förderung von Bodenleben und -fruchtbarkeit, Biodiversität und Wasserhaushalt. Die Bodengesundheit steht im Mittelpunkt der Bemühungen: Humusaufbau, Bodenleben und Struktur. Regenerative Landwirtschaft  basiert auf folgenden fünf Prinzipien:

1. Minimale Bodenbewegung (No-Till)

2. Permanente Bodenbedeckung und Durchwurzelung des Bodens

3. Pflanzliche Vielfalt, Diversität

4. Minimaler Einsatz von künstlichen Betriebsmitteln

5. Integration von Tierhaltung

Als Begründer der regenerativen Landwirtschaft gilt der amerikanische Journalist und Verleger Robert Rodale (1930 – 1990) Er plädierte in vielen Publikationen für eine Wirtschaftweise, die nicht nur nachhaltig ist sondern immer um Verbesserung der natürlichen Grundlagen des Anbaus bemüht ist, d.h. permanente Förderung der Bodengesundheit: Gesunder Boden bedeutet gesunde Pflanzen bedeutet gesunde Tiere und damit auch gesunde Menschen und ein gesundes Klima.

Robert Rodale, Verleger

Regenerative Landwirtschaft beinhaltet Ideen und Konzepte aus ökologischer Landwirtschaft, Permakultur, Agrarökologie, Agroforstwirtschaft und Renaturierungsökologie. In Gegenden mit durch Monokulturen ausgelaugten Böden, in Zeiten von Dürren durch den menschengemachten Klimawandel kann die regenerative Landwirtschaft ein Game-Changer sein. Ein Beispiel ist der Agrarökonom Benedikt Bösel, der 2016 den elterlichen Betrieb in Brandenburg übernimmt. Die 3000 Hektar Ackerland und Forst der ehemaligen LPG zeichnen sich durch sandige, nährstoffarme Böden aus, Regen fällt in diesen Anfangsjahren wenig. Also stellt Benedikt den Betrieb um und forscht mit Anbauprinzipien der regenerativen und multifunktionalen Landwirtschaft. Ziel ist es, gesunde und resiliente Ökosysteme aufzubauen die auch zukünftige Generationen mit Nahrung versorgen können (www.gutundboesel.org) In seinem Buch „Rebellen der Erde“ schildert Benedikt Bösel anschaulich seinen Weg in der landwirtschaftlichen Praxis (Buchtipp unten!)

Benedikt Bösel, Landwirt und Buchautor

Im Freigarten geht es uns auch um einen ganzheitlichen Ansatz im Anbau, eingebunden in ein Permakultur-Konzept für ein widerstandsfähiges Ökosystem welches dauerhaft gesunde, reichhaltige und vielfältige Erträge liefert. Das Motto lautet „Mit der Natur arbeiten“. Wir fördern Humusaufbau, bearbeiten die Böden schonend und pflanzen Mischkulturen. Sind die Feldfrüchte auf gesunden Böden auch wirklich gesünder für uns Konsumenten? Im zweiten Teil dokumentiere ich neue Studien die belegen das tatsächlich ein höherer Gehalt an Vitaminen, Mineralien und Mikronährstoffen im Obst und Gemüse aus regenerativer Landwirtschaft nachgewiesen werden können.

Buchtipp: Benedikt Bösel, Rebellen der Erde, Scorpio Verlag, ISBN 978-3-95803-560-7

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