Die Mahd im Freigarten

Mahd im Freigarten

Wir haben einige Flächen im Freigarten, die nicht bewirtschaftet werden. Diese Flächen liegen nicht einfach nur brach – sie benötigen eine sogenannte Grünlandpflege.

Unser Ziel ist es, durch die Grünlandflächen eine Steigerung der Biodiversität, also der Artenvielfalt, zu erreichen. Durch diese Artenvielfalt erzielen wir Synergieeffekte, die die Flora und Fauna zu einer widerstandsfähigen Gemeinschaft werden lassen. Beispielsweise jagen Marienkäfer, deren Hauptnahrung Blattläuse sind, nicht nur auf ihrer Wiese, sie jagen auch auf unseren mit Gemüse bepflanzten Feldern. Der Einsatz von Pestiziden bleibt also  absolut überflüssig.

Zusätzlich führt ein ausgewogener Bestand an Kräutern, Leguminosen und Gräsern innerhalb des Grünlandes zu einer geringeren Anfälligkeit gegenüber von Starkwetterereignissen, wie andauernde Trockenheit oder Starkregen und bietet gleichzeitig wertvolles Futter, sollte der Freigarten zukünftig eine Beweidungsfläche nutzen wollen.

Kompost- und Mulchwirtschaft

Der Gemüseanbau entzieht dem Boden, je nach Art des Gemüses, einiges an Nährstoffen und laugt ihn teilweise aus. Sie müsse ersetzt werden, da der Boden sonst keinen Ertrag mehr bringen kann.

Hier kommt wieder das Grünland im Freigarten ins Spiel. Es soll unter anderem auch als Grundlage für eine eigene Kompost- und Mulchwirtschaft dienen. Regen, Wind und Blitze tragen Stickstoff auf das Land ein, der im Bestand des Grünlandes gespeichert wird. Durch die Mahd und den anschließenden Abtransport wird er dem Boden wieder entzogen Wird diese Mahd, die entweder getrocknet oder kompostiert wurde, wieder dem Acker zugeführt, kann man den externen Zukauf von Stickstoff vermeiden.

Mahd im Freigarten  Mahd auf Feld

Wie erreichen wir diese Ziele?

Unterschiedliche Mähzeitpunkte bestimmen den Erfolg unserer Ziele. So haben wir zwei Schnittzeitpunkte, die wir mit Rücksicht auf die Wiesenlebensräume- und typen einhalten möchten. Die Beobachtung der Bestandsentwicklung hilft uns bei der Optimierung der Zeitpunkte. Der verwendete Mähbalken reduziert das Sterben der Insekten auf ein Minimum.

Außerdem verzichten wir auf jegliche Art von Düngung und chemische Pflanzenschutzmittel.

Wir möchten im Freigarten eine höhere Wertschöpfung durch Agroforstsysteme und Mehrfach- bzw. Unternutzung erreichen. Die Wiesen werden so vorbereitet, dass wir sie mit Obstbäumen und Beerenobsthecken ergänzen können. Diese bieten wiederum Schutz für Kleintiere und Vögel und schaffen Kleinklimazonen z.B. Windbremsen oder verhindern Kälteseen. Hierdurch entstehen weniger Verdunstungsverluste und etwas höhere Bodentemperaturen, wodurch man auch einen verbesserten Ertrag erwarten kann.

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