Austernpilze und Shiitake aus eigenem Anbau in den Solawi-Kisten 2025? Das ist aus meiner Sicht keine Utopie sondern gut mach- und bezahlbar. Und so könnte es gehen: Aus der Gemeinschaft von Solawi-Verein und den Freigarten-Solawistas findet sich eine AG „Pilz-Anbau“ zusammen. Da es im vergangenen Frühjahr schon einen Workshop zum Shiitake-Anbau gab werden sich InteressentInnen finden. Die AG definiert für das erste Jahr einen Anbauplan mit Kalkulation der Material- und Arbeitskosten. Freigarten KG und Verein finanzieren vor, über den Verkauf/Vertrieb der Pilze (Online-Shop, Hamsterbacke, Gastro) werden Einnahmen generiert. Sind Material und Arbeit bezahlt ist die übrige Ernte nur noch zu verteilen.
Im neuen Anbaujahr 2025 zieht der Solawi-Anbau voraussichtlich mit einem Teil der Kulturen um nach Heinersreuth. Dort könnten im Frühjahr auch erste Pilzkulturen austreiben. Für die Pilzzucht gibt es inzwischen vielfältige Materialien von erprobten Anbietern, es ist keine Hexerei, eher eine Frage von Erfahrung und Verständnis für die speziellen Mikroklima-Bedürfnisse von Pilzen. Im Schatten von Bäumen lässt sich gut ein Pilzgarten anlegen. Auch für In-Door-Kulturen findet sich ein Ort, und notwendiges Wasser ist ausreichend vorhanden. Nach ersten Versuchen auf unterschiedlichen Substraten und mit den Basis-Kulturen Shiitake, Kräuter- und Austernsaitling würde eine regelmässige Ernte zur Vermarktung zur Verfügung stehen – hauptsächlich im Frühjahr und Herbst.
Der Shiitake lässt sich ganz einfach trocknen und kann in Zeiten ohne Frischpilze in Wasser eingeweicht und anschließend verkocht werden. Die Trocknung verstärkt noch seinen würzigen Umami-Geschmack. Eine weitere Verwertung – insbesondere der festen Pilz-Stiele – ist das Pilzpulver, beliebt zum Würzen von Suppen und Saucen. Über die Heilwirkungen des Shiitake habe ich schon im Blog „Die wunderbare Welt der Pilze“ geschrieben. Wobei Vitalpilze als Nahrungsergänzungsmittel gerne als Extrakt in konzentrierter Form genutzt werden. Und für Vegetarier stellt der Pilz eine hochwertige Eiweiß-Quelle dar.
Mit der Zeit könnten wir weitere Kulturen ins Portfolio nehmen wie Braunkappe, Limonensaitling oder Nameko und lernen, wie wir eigenes Mycel herstellen. In regelmässigen Seminaren bieten wir Informationen und die Möglichkeit der praktischen Teilhabe an der Pilzzucht. Ich bin mir sicher, in kurzer Zeit wird sich eine Fan-Base für Pilze finden und die Struktur wird tragen und sich entwickeln. Wenn Du eine Resonanz spürst mit dem Thema schreib mir in der Kommentarspalte. Ich stehe jedenfalls dafür, dass die Pilz AG im kommenden Jahr mit der Arbeit beginnt.